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Einzelausstellung "Ansichten"
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Bilder aus der Vogelperspektive

Ein Betrachter der Bilder von Carmen Lorente Sangrós erblickt Kompositionen, die an farbige Landschaften aus der Vogelschau erinnern. Die Anordnung der papierenen Elemente ist sehr unterschiedlich und enthält alle möglichen Kombinationen. Die Kanten der meist eckigen Formen sind fast immer klar definiert und verzahnen sich so nur selten mit dem Nachbarfeld. Die Künstlerin stellt das Papier in einem akribischen Arbeitsprozess, der viel Platz für Experimente lässt, selber her. Je nach Verwendung von Leim oder Paste, von einer oder mehreren Schichten, von viel oder wenig Wasser ist am Ende die Oberfläche flach oder wellig, rau oder glatt.

Flug über die Landschaft

Carmen Lorente Sangrós befestigt zuerst Klebeband auf dem Papier oder der Leinwand. Dann wird die Oberfläche bemalt und die Streifen werden anschliessend abgelöst. So schälen sich die charakteristischen geometrischen Figuren heraus. Bei diesem Prozess steht die Künstlerin am Kopfteil oder auf den Seiten des Arbeitstisches und gestaltet das entstehende Kunstwerk aus der Vogelperspektive. Folgerichtig spricht sie von topografischen Landschaften in minimalistischer Formensprache, von einer Malerei, bei der Form und Farbe, Architektur und Landschaft verschmelzen. Dem Betrachter wird ein virtuoses Spiel von Farben und Formen angeboten. Die Farben dominieren das Bild, wenn verschiedene Lagen durchschimmern, wenn sie fein abgestuft in Schattierungen nebeneinander liegen oder wenn im Hintergrund eine beherrschende Farbe den Ton angibt. Die Formen übernehmen den dominierenden Part, wenn die Konturen scharf abgegrenzt sind, wenn die Bildkomposition mit Streifen und Linien unruhig gestaltet ist und wenn die ohnehin meist dunklen Acrylfarben flächig und zurückhaltend aufgetragen werden. 

«Kunst am Bau» im Dachstock

Im Erdgeschoss zeigt die Künstlerin vorwiegend Papier- und Leinwandbilder. Im ersten Stock werden grössere Leinwandbilder von zirka einem Quadratmeter ausgestellt, und an der langen Wand entlang des Korridors hängen viele kleine Werke. Sie tragen den liebevollen Titel «Caprichos» (Zierrat, Schnickschnack, aus einer Laune heraus) und sind mit den Klebebandstreifen bedeckt, welche als «Abfallprodukt» bei der Oberflächengestaltung der grösseren Bilder entstanden sind. Im Dachstock gestaltet Carmen Lorente Sangrós mit grossen Tüchern den Raum. Wie in der gesamten Ausstellung wird es auch unter dem Dach der Sust zu einem Dialog kommen. Ist es bei den Bildern im ersten und zweiten Stock der Austausch zwischen Papier und Leinwand, findet im Dachgeschoss ein Wechselspiel zwischen den aufgehängten Tüchern und dem Raum statt. Man darf sich überraschen lassen, doch wird es sich mit Sicherheit um luftige Konstruktionen handeln: so leicht wie der Vogelflug über einer farbigen Landschaft. 

Rafael Schneuwly, Kulturkommission Stansstad

 

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